Die Geschichte des Anzuges
Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Schneiderei und des Anzuges. Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte in der Geschichte zusammengestellt und illustriert.
Einleitung
“Die erste Kleidungsform bestand aus Tierfellen, welche man um den Körper wickelte. Als der Mensch entdeckte, dass in Streifen geschnittene Tierbehaarung geflochten und dann zu einem Tuch gewebt werden konnte, war es plötzlich möglich, Kleidungsstücke völlig neuer Form herzustellen. Den wesentlichen Bestandteil bildete hierbei ein meist rechteckiges Tuch, welches auf einfachen Vorgängern des Webstuhls gefertigt und als eine Art Mantel über den Schultern oder um die Hüfte als Rock getragen wurde.” [1]
Die Kunst der Schneiderei entwickelte sich zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert in Europa. Der Einschnitt und das Zusammennähen von Tüchern waren zwei Grundaspekte aufgrund derer man fortan mit Mustern bei der Kleidungsherstellung arbeitete. Im Jahre 1297 wurde der Begriff „Schneiderei“ in das englische Oxford Wörterbuch aufgenommen. Das Grundprinzip des Handwerks jedoch war schon Jahrhunderte zuvor in Europa verbreitet.
[2]
Die Grundfunktionen von Kleidung sind Schutz und Wärmen des Körper. Im 15. Jahrhundert wurde damit begonnen, durch Kleidung den menschlichen Körper bewusst zu betonen: In der Renaissance wurde das mittelalterliche Gewand kürzer geschnitten und enger angelegt, mit dem Anspruch, die Hülle des menschlichen Körpers nachzugestalten.
Die Schneiderei wurde damals noch in die Herstellung von Mustern und das Zusammennähen unterteilt. Die beiden Bereiche wurden jeweils von einer spezialisierten Einzelperson übernommen. Bis zu diesem Zeitpunkt trug ein Großteil der Bevölkerung eigens gefertigte Kleider. Die Rolle des Schneiders gewann mit fortschreitender Zeit immer mehr an Wichtigkeit, was ihm denselben Stellenwert eines Webers verschaffte, bis die Schneiderei schließlich einen eigenständigen Berufszweig bildete.
[3]
Mit dem Wachstum der Städte wandelte sich der Geschäftsablauf: Statt Hausbesuche bei den Kunden durchzuführen wurde der Schneider nun in seinem Geschäft aufgesucht, da er nun mit dem Kleidungsbedarf großer Teile der Gesellschaft beschäftigt war. So wurde die Maßschneiderei geboren und entwickelte sich zu einem
hoch spezialisierten Handwerk.
Die Maßschneiderei war zuerst in Italien ersichtlich, danach in Spanien sowie in Frankreich. Im Bereich der modischen Kleidung erreichte Italien seinen Höhepunkt im 16. Jahrhundert, Spanien erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Durch großen Reichtum und Macht bildete Frankreich von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts das Zentrum der Mode. Zu dieser Zeit stellte Frankreich eine der wohlhabendsten Nationen Europas dar und hatte somit auch einen hohen Einfluss innerhalb kultureller und handwerklicher Gebiete. Der Gipfel der französischen Mode fand während der Herrschaft des “Sonnenkönigs” Ludwig XIV. statt, welcher von 1643 bis 1715 regierte.
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[1] Aus dem Englischen “The Male Image”, Penelope Byrde p.50 ins Deutsche übersetzt
[2] http://www.eurekalert.org/multimedia/pub/44337.php?from=214007
[3] http://justsaynotomccain.info/~justsayn/images/aw2k/LotImg26791.jpg
[4] http://17emesiecle.free.fr/images/Elegances-sous-LouisXIV.gif
[5] http://www.victorianweb.org/art/costume/nunn20.html
[6] http://www.collectorsweekly.com/articles/the-perfect-american-male/
[7] http://www.gurdastailor.com/page-1-Our%20Products%20&%20Services.html
Die Geschichte des Anzuges - Teil 1
Unter der modernen Version des Anzugs verstehen wir einen Dreiteiler bestehend aus Mantel, Weste und Hose. Diese Kombination fand gegen Ende des 17. Jahrhunderts in England ihren Ursprung.
[1]
In den 1670er Jahren gab es Schwankungen in Stil und Schnitt. Die wesentliche Form des Anzugs aber blieb gleich. Der Mantel reichte anfangs bis zum Knie und die Weste war ebenfalls lang. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Mantel eine Jacke. Der Westenschnitt wurde ebenfalls bis zur Taille gekürzt. Bis heute sind alle drei Kleidungsstücke sehr beliebt und werden weiterhin getragen.
«Im Jahre 1666, während der Regentschaft Karl II, kleideten sich die Männer des englischen Hofes nach dem Vorbild der französischen Männer im Hofe von Versailles. Getragen wurde: lange Mäntel, Westen, eine Vorläuferin der heutige Krawatte, Kniebundhosen, Perücke und Hut.“[2]
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Die Viktorianische Zeit (1837-1901)
In der Viktorianischen Zeit wurde die dreiteilige Kombination überwiegend aus verschiedenen Materialien und in ungleichen Farben getragen. Erst 1860 begann man Mantel, Weste und Hose aus dem gleichen Stoff zu nähen. Die Stoffe bestanden zumeist aus Seide, Wolle und Leinen. Letzterer wurde für leichte Sommeranzüge verwendet.
Der Gehrock war bei Herren beliebt und wurde zur Standardkleidung bei Ball‐ und Geschäftsanlässen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war vor allem informelle Kleidung sehr beliebt. Bei Sport und bei Ausflügen auf dem Land wurde zumeist auf den modernen Anzug zurückgegriffen.
Gleichzeitig wurde die Abendessenjacke erfunden, welche für informelle Abendereignisse vorgesehen war, genannt Frackzwang. Dieser Anzug wurde mit einer schwarzen Krawatte getragen und ist heute unter dem Namen Smoking geläufig. Die Abendessenjacke wurde ursprünglich nur bei kleinen privaten Versammlungen getragen, später auch bei großen formellen Ereignissen.
[4]
Die Edwardianische Zeit (1901-1914)
Im frühen 20. Jahrhundert wurde das morgendliche Tragen eines Gehrocks bei Männern populär. Anfangs nur bei Geschäftsläuten beliebt, wurde der Gehrock zur alltäglichen Garderobe eines jeden Mannes. Der populäre Herrenanzug wich von seinem Originalkonzept und wurde während der Zeiten Eduards VII. auch in der Stadt, außerhalb des Hauses, akzeptiert.
Um diese Zeit wurde in der europäischen Mode der Gehock nach und nach durch den Frack ersetzt. In Amerika wurde eine Abendversion des Fracks erfunden, der Smoking. Dieser wurde nur unter Männern bei halbformellen Anlässen getragen.
Zu Beginn des 20 Jahrhunderts trugen die Männer vorrangig Kostüme in dunklen Farben. Diese bestanden aus einer weiten Hose, einem schlichten Hemd und einer Weste. Um auszugehen trug Mann zudem einen weiten Mantel und einen Hut.
[5]
Durch die Qualität der Stoffe und die Verarbeitung unterschied sich der Anzug eines gehobenen Mannes von dem eines Bescheideneren. Wohlhabende Männer trugen beispielsweise bestickte Kragen und verfügten über Accessoires wie goldene Ticker oder einen geschnitzten Stock.
Die sportliche Silhouette des Herrenanzuges der 1890er Jahre blieb. Die Haare waren allgemein kurz gehalten, die Bärte weniger spitz als zuvor und Schnurrbärte wurden oft gerollt.
Mäntel, Westen und Hosen
Der Sackmantel hatte den Gehrock für informelle und halbformelle Anlässe ersetzt. Man trug dreiteilige Anzüge, die aus einem Sackmantel mit passender Weste und Hose bestanden. In diesem Dreiteiler fanden sich farbliche Kontraste wieder. So waren entweder Mantel und Weste in gleicher Farbe gefertigt und kontrastierten mit den Hosen oder Weste und Hose kontrastierten mit dem Mantel.
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Die Hosen waren kürzer als zuvor und häufig mit Manschetten versehen. Zudem wurden sie mit der neuen Hosenpresse bügelgefaltet. Der übliche Westenstil war einreihig und die Weste schloss sich bis weit nach oben zum Brustkasten.
Zu dieser Zeit war die Norfolkjacke für Aktivitäten im Freien gedacht. Aus dieser entstand der Norfolkanzug, welcher bei sportlichen Aktivitäten wie Radfahren oder Golf benutzt wurde. Dazu trug man knielange Strümpfe und niedrige Schuhe.
Um zu jagen kombinierte man den Norfolkanzug mit Ledergamaschenstiefeln oder Schuhen.
Der Schnittmorgenmantel hingegen wurde weiterhin mit gestreifter Hose für formelle Tagesanlässe angezogen.
Der dunkle Frack mit dunkler Hose wurde in Verbindung mit einer dunklen leichten Weste getragen und galt als die formellste Abendkleidung. Als Accessoire wurde eine weiße Fliege unter einem Eckenkragen getragen.
[7]
Die weniger formelle Abendessenjacke hatte nur noch einen einzelnen Knopf und wird Umgangssprachlich als Smoking bezeichnet. Beim Smoking besitzt der Schalkragen Seiden- oder Satinverkleidungen. Unter dem Smoking wurde ein weißes Hemd mit einer dunklen Krawatte getragen. Im Winter trug man dazu waden- bis knielange Mäntel. Der Smoking fand Verwendung bei Abendessen, zu Hause oder im Männerklub.
Hemden und Schlipse
Die Kragen der Frackhemden waren aus heutiger Sicht sehr hoch und wurden verstärkt. Ebenfalls verstärkt wurden die Fronten der Hemden, die darüber hinaus mit Hemdnadeln dekoriert wurden.
Gestreifte Hemden erfreuten sich bei informellen Anlässen großer Beliebtheit.
Es existierten verschiedene Stile der Hemden: beigefügter Kragen und eingearbeitete Manschetten, separater Kragen und eingearbeitete Manschetten oder separater Kragen
mit beigefügten Manschetten. Die Kragen und Manschetten waren am Hemd mit Nadeln befestigt.
Statt angenähter Knöpfe wurden Manschettenknöpfe zur Befestigung der Hemdmanschetten verwendet.
„Manschettenknöpfe sind zwei mittels eines Kettchens oder Metallstegs verbundene Schmuckknöpfe oder ein Schmuckknopf mit Metallsteg und Knebel. Der Manschettenknopf kam Mitte des 19. Jh.s zu den Röllchen (separaten, steifen Manschetten) auf und wird seit den 1960er Jahren bis heute bei der – allerdings höchstens am Abendhemd gebräuchlichen – Doppelmanschette verwendet.“[8]
[9]
Ascot Krawatten wurden zu förmlicher Tageskleidung getragen, während passend zur Abendgarderobe die weiße Fliege vorgesehen war. [10]
Zubehör
Als Kopfbedeckung waren Zylinder bei der Oberschicht weit verbreitet. Als Ergänzung zum Straßen- oder Frackanzug trug man einen Homburg oder eine Melone. Der Strohhut wurde bei lässigen Anlässen aufgesetzt.
Schnürstiefel bis über das Fußgelenk mit verstärkter Schuhspitze komplettierten das Herrenoutfit. Alltagsschuhe waren schwarz, grau oder braun. Formelle Stiefel waren in der Regel oben weiß und an den Seiten mit Knöpfen versehen.
Belle Epoque – “Schöne Epoche”
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 endete. Es folgte eine lange Zeit des Friedens. In den westlichen europäischen Ländern gediehen die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, welche bis zum ersten Weltkrieg (1914 – 1918) andauerten.
[11]
Gieves & Hawkes
Seit Ende des Jahres 1912 hat die Firma Gieves & Hawkes ihr Geschäft in der Savile Row 1 in London. Das Unternehmen gehört heute zur Hongkong Trinity Ltd Gesellschaft und gilt als eine der ältesten Maßschneidereien der Welt.
Es werden sowohl Stangenware und maßgeschneiderte Anzüge als auch, getreu den Wurzeln des Unternehmens, militärische Anzüge gefertigt.
Geschichte des Unternehmens
Thomas Hawkes eröffnete im Jahre 1771, dem Gründungsjahr des Unternehmens Gieves & Hawkes, sein erstes Geschäft in der Brewer Street. Der Laden war Ursprünglich am Bedarf der britischen Armee und der königlichen Marine ausgerichtet
und zählte unter anderem Kommandanten der britischen Armee sowie König George III. zu seinen Klienten. 1809 erhielt das Unternehmen königliche Vollmachten für verschiedene Dienste welche dem königlichen Haus geleistet wurden.
Im Jahre 1852 schloss sich Gieve mit Joseph Galt zusammen. Er kaufte bis 1887 die übrigen Aktien und gründete Gieves & Co.
Die Firma „N°1 Savile Row“, welche damals zur königlichen geographischen Gesellschaft gehörte, wurde am 23. Dezember 1912 von Hawkes & Co übernommen. Seit 1974 ist die Gieves Ltd im Besitz Unternehmens Hawkes & Co und besitzt dadurch ebenfalls die Gesellschaft „N°1 Saville Row“. Diese wurde in der Folge in Gieves & Hawkes umbenannt.
Im Jahre 2012 wurde das Unternehmen von der Firma Trinity Limited’s mit Sitz in China übernommen.
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Heute werden weiterhin Gieves & Hawkes Anzüge geschneidert. Über 100 Geschäfte vertreiben die Marke im Vereinigten Königreich, in China sowie in Taiwan. Einige berühmte Kunden der Marke sind u.a. Winston Churchill, Charlie Chaplin, Bill Clinton, Diana, die Prinzessin von Wales.
Brooks Brothers
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Im Jahre 1818 als Familienbetrieb gegründet, gilt Brooks Brothers als die älteste Kette für Herrenbekleidung in den Vereinigten Staaten und hat sich an der Madison Avenue in Manhattan, New York City etabliert.
Die Geschichte des Unternehmens
Im Jahre 1818 eröffnete Henry Sands Brooks sein Unternehmen “H. & D.H. Brooks & Co” in Manhattan, New York. Sein persönlicher Anspruch an das Unternehmen lautete:
„To make and deal only in merchandise of the finest body, to sell it at a fair profit, and to deal with people who seek and appreciate such merchandise.”
1850 erbten Brooks Söhne Elisha, Daniel und John das Familiengeschäft und benannten das Unternehmen in “Brooks Brothers” um. Bekannt wurden die Brooks Brothers vor allem durch die Einführung des Anzugs von der Stange.
Das Unternehmen Brooks Brothers zählte bedeutende Persönlichkeiten zu seinen Kunden, wie z.B. den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Abraham Lincoln.
Dieser trug zum Zeitpunkt seiner Ermordung im Jahre 1865, einen Anzug der Marke.
[14]
- http://www.gutenberg.org/files/27056/27056-h/27056-htm
- Aus dem Englischen, http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_suits, ins Deutsch übersetzt
- http://www.gutenberg.org/files/34845/34845-h/34845-htm
- http://robinsonstacy0.advancedwebsitebuilder.com/victorianera.php
- http://thebengalstripe.blogspot.de/2011/04/edwardian-era-street-style.html
- http://www.memorystore.org.uk/_images/fashionPics/largepopup/BainbridgeCoAdvert.jpg
- http://web73.server154.star-server.info/eshop/index.php?cPath=78_80_100
- Klassiker der Mode, Ingrid Loschek 1999
- http://www.theage.com.au/photogallery/executive-style/style/suits-through-the-ages-20110217-1axqz.html?aggregate=&selectedI
mage=0
- http://www.memorialhall.mass.edu/activities/dressup/notflash/1900_man.html
- http://olddesignshop.com/wp-content/uploads/2013/11/OldDesignShop_ONeillCatalogueMensClothingBW.jpg
- http://www.thestyleking.com/page/63/?attachment_id=jwlkeqbissvux
- http://offthecuffdc.com/wp-content/uploads/brooks-art-2-court.-Ivy-Style.jpg
- http://en.wikipedia.org/wiki/File:The_Assassination_of_President_Lincoln_-_Currier_and_Ives.png
Die Geschichte des Anzuges - Teil 2
Hugo Boss
Hugo Boss zählt zu den bekanntesten Modemarken mit deutschem Ursprung. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Metzingen und ist nach seinem Gründer Hugo Boss (1885 – 1948) benannt.
Die Geschichte des Unternehmens
Im Jahre 1924 gründete Hugo Boss seine Kleidungsgesellschaft in Metzingen. Diese hatte aufgrund der schlechten ökonomischen Lage Deutschlands zu dieser Zeit wenig Erfolg und Hugo Boss musste sein Unternehmen schließen.
Wenige Jahre später, 1931, konnte er mit sechs Nähmaschinen von Neuem beginnen. Als Mitglied der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands (NSDAP) und als Förderer der Schutzstaffel (SS) wurde er vom Staat in besonderem Maße unterstützt.
Nachdem er sich im Jahre 1936 der Deutschen Arbeitsfront und 1939 dem Reichsluftschutzverbund angeschlossen hatte, schossen die Verkäufe der Firma Hugo Boss drastisch in die Höhe. Die Gewinne des Unternehmens stiegen innerhalb kürzester Zeit von 5.000 Reichsmark (die damalige Währung) auf 241.000 Reichsmark an.
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Bereits im Jahre 1928 war Hugo Boss zum Lieferant für die Uniformen der Nationalsozialisten geworden. 1934 wurde er zum Offizier durch die Reichszeugmeisterei lizenzierten Lieferanten von Uniformen für die Sturmabteilung, die Schutzstaffel, die Hitler Jugend, das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps und weitere Institutionen der Nazis.
Während des Krieges arbeiteten zwischen 30 und 40 Kriegsgefangene sowie rund 150 Zwangsarbeiter aus den baltischen Staaten, Belgien, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion für das Unternehmen. Im Jahre 1946 wurde Hugo Boss aufgrund seiner Kooperation mit den Nazis verurteilt und verlor das Recht auf die Führung eines Unternehmens.
In der Folge übernahm der Schwiegersohn von Hugo Boss, Eugen Holy, das Unternehmen. Im Jahre 1950 bekam das Unternehmen erste Aufträge über Herrenanzüge – eine bis dato neue Produktgruppe für das Unternehmen. Gegen Ende des Jahres erweiterte sich die Firma und beschäftigte nun 150 Angestellte. Weitere 10 Jahre später produzierte die Firma ihre Anzüge bereits von der Stange. Eugen Holys Söhne Jochen und Uwe begannen 1969 mit der internationalen Vermarktung und der damit verbundenen Erschließung des internationalen Marktes. Seit dem Jahre 1977 gilt Hugo Boss als eingetragenes Warenzeichen.
[2]
Es folgten Engagements in den verschiedensten Branchen. So setzte sich die Marke in den Folgejahren mit dem Thema Motorsport auseinander und förderte das Formel 1 Team McLaren.
1984 erschien der erste Boss Duft. Dieser war für den bis dato größten Wachstum an der Frankfurter Börse verantwortlich, welchen das Unternehmen im Folgejahr 1985 verzeichnete. Im Zuge seiner Engagements in verschiedenen Sportarten unterstützte Boss ab 1986 den Golfer Bernhard Langer und sponserte ein Jahr später mit dem Davis Cup den wichtigsten Wettbewerb für Nationalmannschaften im Herrentennis.
Im Jahre 1989 führte Boss seine erste Sonnenbrille ein, bevor das Unternehmen noch im gleichen Jahr an eine japanische Gruppe verkauft wurde.
Trotz seiner schrecklichen Vergangenheit gehört Hugo Boss noch heute zu den Besten in der Branche. Boss ist heute eine Marke für Konfenktionsbekleidung, die sich auf Damen- und Herrenmode für die Oberklasse spezialisiert hat.
Die Firma ist bekannt für immer neue Tendenzen und beeinflusst die Mode seit Jahren. Durch dynamisches und innovatives Auftreten überrascht das Unternehmen die Verbraucher immer wieder und erfüllt deren Erwartungen – somit bleibt das Unternehmen weiterhin aktuell und gilt als zeitlos.[3]
1920
Das Jahr 1920 stellte für die Mode den Beginn der modernen Ära dar. Die heutigen Herrenanzüge basieren auf den Modellen der späten 20er Jahren.
1920 verkaufte Gieves & Hawkes als erstes Unternehmen Anzüge von der Stange. Im gleichen Jahr wurde durch das Unternehmen Brooks Brothers der helle Madrasstoff aus Indien eingeführt. Beim Madras handelt es sich um eine leichte Baumwollstruktur aus verschiedenen Geweben, vorrangig in mehrfarbigem Plaid oder Streifen, verwendet für Hemden, Kleider, Jacke, usw.
Die Männermode der frühen 1920er Jahre wurde dominiert von taillierten kurz geschnittenen Anzugsjacken. Da diese sehr hoch geknöpft waren, verfügten sie über relativ schmale Revers. Der Stil dieser Zeit war dem der Militäruniformen aus dem ersten Weltkrieg nahezu identisch. Die Hosen wurden kurz, eng und gerade geschnitten getragen und verfügten häufig über Manschetten. Die zuvor aktuelle längere Jacke wurde nur noch sporadisch zu formellen Anlässen getragen.
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Um 1925 wurde ein neuer Stil populär: die „Oxford bags“ (OxfordTaschen). Die Oxford bags waren breiter als gewöhnliche Hosen. Passend zur weiten Hose wurden auch die Revers der Anzugsjacken wieder breiter, ebenso deren Ärmel.
Zum Ende der 20er hin wurden zweireihige Westen oft mit einreihigen Jacken kombiniert.
Zu formellen Anlässen wurden vor allem Morgenanzüge getragen, während auf Abendveranstaltungen kurze Smokings weit verbreitet waren.
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Die Krawatten der Galaanzüge waren immer weiß während zum Smoking schwarze Krawatten getragen wurden . Kombiniert mit dem Smoking waren sowohl weiße als auch schwarze Westen in Mode. Die Smokings wurden mit den gleichen Accessoires getragen wie übliche Herrenanzüge.
Innerhalb der 1920er Jahre wandelte sich die Herrenkleidung zum weniger Formellen. So wurde zunehmend lässige Kleidung bis hin zu kurzen Hosen getragen.
Der formelle Herrenanzug, bestand in der Regel aus einem schwarzen oder dunkel blauen Frack aus Satin, welcher mit einer dazu passenden Hose kombiniert wurde. Das
Hosenbein war mit einer breiten Tresse oder einem Satinband versehen. Der Komplettierung des Outfits dienten zumeist eine weiße Fliege, ein schwarzer Seidenzylinder, weiße Handschuhe, Oxford Leder Schuhe, ein weißes Seidentaschentuch sowie eine Kornblume.
Der zu Beginn der 1920er Jahre aktuelle Trend zu engen Halsbündchen mit Knopfloch an Vorder- sowie Rückseite bei Herrenhemden wandelte sich in der Mitte des Jahrzehnts. In der Folge wurde der beigefügte Kragen bevorzugt, welcher sich weicher und komfortabler anfühlte.
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1930
Die 1930er Jahre wurden von einer Weltwirtschaftskrise, der Großen Depression überschattet, welche sich auch in der Mode wiederfand. Die hellen Farben des vergangenen Jahrzehnts waren gedämpfteren und tristeren Farben gewichen. Zu Beginn der 30er erfreute sich der Fallschnitt, vor allem mit dem Londoner-Fallanzug großer Beliebtheit. Frederick Scholte, Schneider des Prinzen von Wales war der Initiator. Im Gegensatz zu bisherigen Modellen war der Fallanzug weicher und somit komfortabler zu tragen. Zudem ließ er sich einfacher fertigen, da in der Schulter zusätzlicher Stoff sowie beim Armloch eine leichte Füllung verwendet wurde. Die gekniffte Taille und abgeschrägte vollere Ärmel am Handgelenk führten zu einem schönen Schnitt, welcher zudem die Figur des Mannes optisch hervorhob.
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Ebenfalls in den 30ern wurden neue Formen der Sommerabendanzüge eingeführt. Taillenkurze weiße Jacken wurden nun mit Kummerbund anstelle einer Weste getragen. Die weiße Abendessenjacke, sowohl einzeln als auch zweireihig, wurde mit schwarzer Fliege und ebenfalls schwarzen, mit Borten besetzten Hosen kombiniert. 1935 waren die breiten Hosen der 20er Jahre am Saum verengt. Berühmte Schauspieler wie Fred Astaire, Cary Grant oder Garry Cooper trugen den Anzug und waren mitverantwortlich für dessen großen Erfolg.
Zubehör
Als Kopfbedeckung wurde vorwiegend der Fedora getragen, zumeist leicht schräg geneigt. Neben diesem blieb auch, vor allem bei Senioren, der Homburg populär. Letzterer wurde nun zu halbformeller Abendkleidung getragen. Der Hut wurde nach und nach wieder formeller.
Die Schlipse jener Epoche waren breit und häufig mit geometrischen Mustern verziert.
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- http://profashionals.files.wordpress.com/2013/07/boss.jpg
- http://www.cvltnation.com/genocide-and-hi-fashion-the-hugo-boss-nazi-collection/
- https://lh4.googleusercontent.com/-glT0X1dg-XU/UN3EJasN5UI/AAAAAAABJ-E/1lQ23nJzGPE/s2048/IMG_2585.JPG
- http://www.thefedoralounge.com/showthread.php?6684-The-1920-JAZZ-SUIT/page11
- http://mshedgehog.blogspot.ch/2013/01/trousers-too-big-1925.html
- http://www.blacktieguide.com/History/1920s/1919_vintagevictorian_com.jpg
- http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.cfa.ilstu.edu%2Flmlowel%2Fthe334%2F1930sandwwii%2FMen%2F
1930sDrapeSuits.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.cfa.ilstu.edu%2Flmlowel%2Fthe334%2F1930sandwwii%2F20s30swwiimenr eview.htm&h=391&w=400&tbnid=OEuofrEQF3c3UM%3A&zoom=1&docid=Cy9ygBo5TUYv0M&ei=HEqHU7P0AsnL0AX0loDgAg&tb m=isch&iact=rc&uact=3&dur=2373&page=1&start=0&ndsp=40&ved=0CG8QrQMwBw
Die Geschichte des Anzuges - Teil 3
Nachkriegszeit (1945-1960)
Nach dem Krieg trugen die Männer breitschultrige zweireihige Anzüge. Hosen waren überwiegend mit Manschetten versehen. In Amerika war die Mode vor allem durch breite Revers und kühnes Zubehör gekennzeichnet.[1]
In Großbritannien wurde Kleidung noch immer rationiert. Nicht mehr dienende Soldaten trugen blaue oder graue “chalkstripes” Anzüge, welche von der Regierung gestellt wurden. Das traditionelle Haus “Savile Row” war vom Krieg schwer angeschlagen und konnte sich nur langsam erholen.
Im Jahre 1950 wurde im Hause Savile Row die Edwardianische Mode eingeführt, welche sich durch leicht ausgestellte Jacken mit natürlichen Schultern und allgemein engere Schnitte auszeichnet. Anzüge wurden mit Melonen sowie Mänteln mit Kragen und Manschetten kombiniert. Die “Teddy Boys” leiteten den Edwardian Stil ein. Sie komplettierten ihre Outfits durch helle Socken und die Verwendung von Schnürsenkeln als Krawatten.
[2]
Die Teddy Boys stellten eine Subkultur junger Männer dar, die sich durch den charakteristischen Kleidungsstil der Edwardianischen Zeit zu erkennen gab. Kennzeichnend waren vor allem Abflussrohrhose, Schnürsenkelkrawatte und geglättete Stirnlocken im Haar, zudem eine Vorliebe für Rock’n’Roll Musik.[3]
Nach dem zweiten Weltkrieg versuchten die Schneider des Traditionshauses Savile Row, den Edwardian Stil wieder in Großbritannien einzuführen. Das schockierende Auftreten der Teddy Boys brachte sie von diesem Vorhaben ab, woraufhin der Stil fallen gelassen wurde.[4]
Der englische Drape Anzug war in der Herrenmode weit verbreitet. Beim Drape handelt es sich um einen einreihigen, zweiteiligen Anzug mit engerem Futter und weniger Füllung in den Schultern. Dieser wurde zumeist in einem dunklen grau getragen. Zu dieser Zeit wurde auch der Flanellanzug in die Herrenmode eingeführt.
Gegen Ende der 1950er Jahre erschien ein neuer Stil aus Italien, der sich durch schärfere Schultern, leichtere Stoffe, kürzere taillierte Jacken und engere Revers auszeichnete.
Zubehör
In den 1960er fanden Hüte immer weniger Bedeutung. Zu dieser Zeit wurde verstärkt auf Augenbrauenbrillen zurückgegriffen. Die damaligen Frisuren wurden vom Wetlook dominiert, welcher durch den Einsatz von Haarprodukten erreicht wurde.
[5]
Anfang 1960 kleidete Mann sich weiterhin überwiegend in dunkelgraue Anzüge oder graue Flanellanzüge und blieb somit sehr formell.
Dennoch sollten die 60er Jahre Veränderungen und Fortschritte in der Mode mit sich bringen. Nachdem die Mode der vergangenen Jahrzehnte sehr konservativ geblieben war, brachten in dieser Epoche Künstler wie z.B. die Beatles energische Strömungen in die Mode. Diese inspirierten Millionen von Menschen. In der Folge bekamen die konservativen Geschäftsanzüge einen sauberen, geraden Schnitt, während die Garderobe im Allgemeinen stilvoller wurde. Anzüge wurden schlanker und Hosen enger.
Die Hemden waren maßgeschneidert und verliehen dem Träger eine ausgezeichnete Silhouette. Mit der Zeit wurden immer mehr farbige Anzüge kreiert. Nachdem zuvor nahezu alle Anzüge in schwarz gehalten und zu weißen Hemden getragen wurden, ließ sich der neue farbige Trend zu großen Teilen auf die Beatles zurückführen.
[6]
Auch für die Einführung des Nehru Collars zeigten sich Musiker, namentlich die Monkees, verantwortlich. Unter dem Nehru Collar (Ursprung in Indien: Jawaharlal Nehru) verstehen wir einen kurzen Stehkragen auf einem Hemd oder einer Jacke.
Die Schneidereien boomten durch die neuen Trends und Unternehmen wie Saville Row, die bis dato ausschließlich elegante und formelle Herrenkleidung genäht hatten, griffen den neuen Stil für junge Männer auf.
Kennzeichnend für die 1960er Jahre war das Streben nach persönlicher Befreiung, nach dem Besten was das Leben anbieten konnte.[7]
Im Jahre 1964 verfasste Hardy Amies das Buch “ABC of men’s fashion”. Der Satz: “Ein Mann sollte aussehen, als ob er seine Kleidung mit Intelligenz gekauft hatte, sie mit Sorgfalt aufgelegt hatte und dann alles über sie vergessen hat”, gibt Aufschluss über den hohen Stellenwert der Männermode in der Mitte der 60er.
[8]
Die Umbrüche in der Herrenmode zogen sich hin bis in die frühen 1970er Jahre. Auch im Bereich der Frisuren und Haarschnitte fanden große Veränderungen statt.
Nachdem in der Mitte der 1960er Jahre die Hosen enger geworden waren, gehörten 1972 die tiefe Taille und Plateauschuhe zum alltäglichen Erscheinungsbild des Mannes. In der Folge wurde die Männermode enger und enger. Ein großer Teil der Kleidung wurde aus Polyester oder einer Mischung aus Baumwolle und Polyester hergestellt. Velours und Frotteestoffe wurden vermehrt bei der Fertigung von Hemden eingesetzt.
Zwei verschiedene Anzugarten waren bei den Männern in den 1970er Jahren sehr beliebt. Der Freizeitanzug, der 1972 durch John Travolta in “Saturday Night Fever” eingeführt wurde, erfreute sich dank des erfolgreichen Films großer Beliebtheit. Auch der Trainingsanzug hatte großen Erfolg in den 70ern und wurde fast überall getragen.
Zu dieser Zeit trugen Männer keine Hüte mehr, ihr Haar war viel länger und ihre Hemden wurden nicht mehr in die Hosen gesteckt. Kragen wurden breit getragen und die Hosen waren eng.[9]
Zudem wurde der männlichen Behaarung wie Bärten und Brusthaaren große Bedeutung zugemessen, da diese sinnbildlich für Männlichkeit stand.
[10]
Die 1970er Jahre waren keine große Zeit der Anzüge, sie waren eine Ära des Gespürs und der Farben. Der Anzug wurde zu großen Teilen von Einflüssen aus der Musik geprägt. Das Verlangen nach Vielfalt machte die Epoche in Bezug auf Mode zu einer experimentierfreudigen Zeit. [11]
In dieser Ära feierten vor allem italienische Designer große Erfolge. So machte sich beispielsweise Giorgio Armani in Mailand mit seinen sauberen Zeilen und einzigartiger Verarbeitung einen Namen.
Giorgio Armani
Der italienische Modedesigner Giorgio Armani gelangte durch seine Herrenbekleidung sowie maßgeschneiderte Kleider für die Damen zu Weltrum. 1975 gründete er sein Unternehmen in Mailand. Rund 25 Jahre später, im Jahre 2001, wurde Giorgio Armani als erfolgreichster italienischer Designer anerkannt. Heute verzeichnet der Italiener einen Jahresumsatz von 1.6 Milliarden Dollar und ein Vermögen von 8.5 Milliarden Dollar.
Nachdem Armani im Jahre 1953 in die Armee eingetreten war und seinen Dienst absolviert hatte, bekleidete er eine Stelle als Schaufensterdekorateur bei La Rinascente, einem Kaufhaus in Mailand. Später wurde er Verkäufer in der Abteilung für Herrenbekleidung. Er sammelte reichhaltige Erfahrungen in der Modebranche sowie dem Bereich Marketing. 1965 entwarf der spätere Stardesigner erste Kleidungsstücke für Nino Cerruti.
Im Jahre 1970 lernte Armani den Bauzeichner Sergio Galeotti kennen und gemeinsame Projekte wurden umgesetzt. In der Folge arbeitete Giorgio Armani als freiberuflicher Designer für eine Vielzahl von Modehäusern wie Allegro, Bagutta, Hiltons und weitere.
Die 1980er Jahre wurden als Jahrzehnt großen Überschusses angesehen und auch die Männermode musste in allen Bereichen besonders sein.[12]
Der Kleidungsstil der Herren war häufig von gesellschaftlichem oder musikalischen Engagement geprägt, zum Teil überschnitten sich Arbeits- und Freizeitkleidung. Die Kleidung dieser Epoche kannte keine Grenzen und Stile jeder Art konnten beliebig kombiniert werden.
[13]
Lässige Kleidung
[14]
Die Mode der 80er Jahre war von verschiedenen Einflüssen geprägt. Viele Männer orientierten sich an Schauspielern wie Don Johnson und Phillip Michael Thomas aus der beliebten TV-Serie “Miami Vice” und griffen deren Stil auf. Lässige Kombinationen von Sakkos und T-Shirts, weiße oder pastellfarbene Anzüge sowie Faulenzer oder Bootsschuhe waren an der Tagesordnung. Im Büro wurden aufgekrempelte Ärmel und offene Jacken getragen und die Krawatte verschwand zunehmend. Schauspieler Tom Selleck machte durch die Serie “Magnum” das Hawaiihemd populär, welches sowohl geschäftlich als auch privat getragen wurde.
[15]
Formelle Kleidungen
Gegen Ende der 70er Jahre wurde der in den 50er Jahren entstandene Preppy Stil wiederentdeckt und war bis in die 80er Jahre von großer Bedeutung. Zentrale Bestandteile dieses Stils waren “BottonDown” Oxford Hemden, PoloHemden mit verschiedenden Kragen sowie Westen und umgeschlagene Khaki penny loafer. Zusätzlich wurden Argyle Pullover lose um den Hals gebunden.
[16]
Die Anzüge der 80er Jahre waren überwiegend graubraun und ausgebeult. Nach den lauten, bunten 1970er Jahren wandelte Giorgio Armani den Stil von Extravaganz hin zum Minimalismus, welcher das gesamte Jahrzehnt prägen sollte.
Ab 1990 wurde der klassische Anzug durch Helmut Lang sowie das Designer-Paar Comme des Garcons wiederbelebt. Somit waren hautenge Hosen, weiße Hemden und schlanke schwarze Krawatten aus der Herrenmode nicht mehr wegzudenken. Auch einreihige Knopfjacken erfreuten sich großer Beliebtheit. [17]
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Helmut Lang
Der österreichische Künstler Helmut Lang lebt und arbeitet in New York / Long Island. 1992 trat er mit thermischem Leder und körperbewussten Formen in Erscheinung und fiel im Folgejahr durch Haute Couture aus reinem Kaschmir oder Samt auf.
Im Jahre 1999 kaufte die Prada Gruppe 51% der Helmut Lang Gesellschaft. Von nun an war Prada für Vertrieb und Herstellung der Kleidung verantwortlich und Lang für den Entwurf und für die Werbung.
Comme des Garcons
Comme des Garcons wurde 1969 in Tokio von Modedesignerin Rei Kawakubo zusammen mit Ihrem Ehemann Adrian Joffe gegründet.
Der französische Ausdruck „Comme des Garçons” bedeutet übersetzt “so wie Jungs”. Während der 70er Jahre feierte das Unternehmen vor allem in Japan große Erfolge. Es folgte das Debüt in Paris im Jahre 1981. Die stets schwarze Kleidung provozierte durch ihre an Armut erinnernde Schlichtheit.
In den 90er Jahren spielte Quentin Tarantino in “Reservoir Dogs” mit der gleichen Idee und verhalf dem klassischen Anzug zu einem erneuten Aufschwung.
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Der dreiknöpfige Anzug wurde einen Großteil der 2000er Jahre über getragen und bildete gewissermaßen die Fortsetzung der Mode des vergangenen Jahrzehnts.
Nun wurde der Anzug zunehmend mit neuen Trends vermischt. So wurden beispielsweise in den USA am Arbeitsplatz vermehrt mit Argyle gemusterte Socken, khakifarbene Chinos, Oxford Schuhe, Loafers und Pullover getragen. Der Trend, als “Smart Casual” bezeichnet, hatte einen zugleich intelligenten wie lässigen Look zum Ziel. Ab Mitte der 2000er Jahre wurde neben der Retromode vor allem ein an Subkulturen angelehnter Trend immer beliebter.
In England am Arbeitsplatz blieb der formelle Anzug weiterhin im Trend, allen voran der drei Knopfanzug.
Nehru Anzüge sowie Mandarin Kragen waren Mitte der 2000er Jahre ebenfalls häufig zu sehen. Der Mandarinkragen rückte vor allem durch Keeanu Reeves Outfit im Film Matrix in den Mittelpunkt und wurde somit zu einem großen Trend in den Großstädten Englands.
In den USA hingegen trugen die Männer weiterhin lieber einen lässigen und zugleich eleganten Stil. Sie kleideten sich mit Smokinghemden, Chinos, Strickjacken und Blazern.
Ende der 2000er Jahre wurden in Europa schmal geschnittene Anzüge modern.
Zudem löste der zweiknöpfige Blazer den Dreiknopfanzug ab. Der neue Blazer wurde mit passender Hose, schlanker Krawatte und einer Weste getragen.
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Noch heute sind die bereits um 2010 aktuellen, schmal geschnittenen Anzüge in Mode. Die Designer der 2010er Jahre ließen sich von den Anzügen der 30er sowie 50er Jahre inspirieren. Anlehnungen an die damaligen einreihigen Anzüge mit gebrochen aufsteigenden Revers sind heute in vorrangig dunklen Anzügen zu finden, welche weiter verschmälert wurden.
Die TV-Serie “Mad Men” belebte den bereits in den 1960er Jahren aktuellen zweiknöpfigen Anzug erneut. Vor allem in England, Italien und den USA waren die schmal geschnittenen Anzüge aus Mohair sehr beliebt. Die Outfits wurden durch Frackhemden mit runden Kragen, Hüte, dünne Krawatten sowie Smokinghemden komplettiert.
In Großbritannien, den Niederlanden und in Deutschland herrschte eine große Nachfrage nach Anzügen im Edwardianischen Stil. Von der US-Bürgerkriegsära inspirierte Stiefel sowie Melonen und Homburg Hüte wurden vermehrt getragen. Ebenfalls in Mode waren die zum Teil bis heute aktuellen Westen, dünne Krawatten sowie Ascots.
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- http://fashionthroughtime1.blogspot.de/2012/12/edwardian-era-queen-victoria-died-in.html